EUNICE

ALTER: 20 Jahre

GEBURTSDATUM: 28.09.2004

SCHULE: Hochschule

HEIMATDORF: OJOLLA

BERUFSWUNSCH: Lehrerin/Sozialarbeiterin

CHARAKTER:  liebevoll, dankbar,

                        charakterstark, teamfähig,

Aktueller Bildungsstand

Baby-Class 100%
Grundschule 100%
Hochschule 25%
Universität/Berufsausbildung

EUNICE GEHT ES BESSER

Nachdem Br. Josef Children´s home 2014 geschlossen wurde, kam Eunice in das Rise and Shine Waisenhaus, welches offiziell gar nicht mehr registriert ist. Von diesem Ort ist sie auf Grund der fragwürdigen Bedingungen weggelaufen. Ich selbst konnte das zerfallene Heim begutachten als wir mit viel Mühe ein weiteres unserer Mädchen dort heraus bekamen. Dr. Obiero unser Vertrauter, konnte Eunice 2018 nicht ausfinding machen und sie galt als vermisst. Umso glücklicher sind wir, dass wir sie letztendlich im September 2018, bei ihrer Großmutter finden konnten. Ihre Großmutter ist mittellos und damit ihr Bruder die Schule besuchen konnte, musste Eunice und ihr Bruder früher an der Straße Brennholz verkaufen. Nach Rise & Shine kam sie erneut in ein Waisenhaus,  damit sie die Schule besuchen konnte. Leider wurde sie dort als Arbeitskraft missbraucht. Vor der Schule hieß es die Windeln der kleinen Babies zu wechseln und die Wäsche zu waschen. Sie hatte dort keine Ruhe und war einsam. Ihr ging es seelisch sehr schlecht als wir sie im September 2018 besuchten. Sie wurde in ihrer Klasse auf Grund der ärmlichen Verhältnisse gemobbt. Eunice ist eines der schwächeren Mädchen, mit einer sanften und lieben Seele. Sie war zurückhaltend und sehr ruhig. Im Januar 2019 bekam sie vorübergehende einen Platz im Mutter-Kind-Haus und sie ist wie ausgewechselt. Ihr Selbstbewusstsein wächst, sie lacht viel und ist glücklich für die zweite Chance im Leben. 

Eunice mit Großmutter und Cousin

Eunice stellt sich vor

MEINE GESCHICHTE

Hallo, mein Name ist Eunice Auma und das ist mein Leben.

Bevor ich in das ehemalige Waisenhaus von Br. Josef kam, hatten meine Eltern finanzielle Probleme und das Leben war sehr hart. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Mein Bruder litt auch sehr darunter. Wir machten uns viele Gedanken um unsere Zukunft, sammelten Feuerholz um es auf dem Markt zu verkaufen. Unsere Großeltern haben uns gezeigt, wie man das Feuerholz richtig zurechtmacht, um einen guten Preis dafür zu kriegen. Einige Leute lachten uns sogar aus, weil unsere Situation so schlecht war. Aber ich sagte diesen Leuten, sie sollen nur lachen. Sie werden dann schon sehen, was Gott unserer Familie geben wird.

Leider verstarben meine Eltern sehr früh und unserer Großeltern mussten sich um uns kümmern. Als mein Großvater starb, hatten wir noch größere finanzielle Schwierigkeiten. Meine Großmutter hat mich sehr lieb und sie will für mich eine bessere Zukunft. Sie sprach mit unserem Dorfältesten Boniface Nyesi, welcher sich für mich einsetzte und mit Bruder Josef kontakt aufnahm. Nach dem Gespräch mit Bruder Josef, durfte ich in das ehemalige Waisenhaus einziehen. Meine Großmutter packte meine Kleider in eine Metallbox und ich konnte ins Waisenhaus gehen. Dort war ich sehr schüchtern, weil ich Angst hatte geschlagen zu werden. Soweit ich mich erinnere, war ich zum damaligen Zeitpunkt 6 Jahre alt. Im Waisenhaus lernte ich zum ersten Mal Jennipher und Dolrose kennen. Sie waren dort unsere Pflegemütter und sehr lieb. Auch die restlichen Arbeiter und Besucher vor Ort waren sehr freundlich zu uns und die Sponsoren finanzierten uns sogar die Schule. Die Besucher mochten uns sehr. Man hätte denken können, sie wären unsere Eltern. Als sie uns besuchten, lehrten sie uns wie wichtig Teilen ist und das man am besten ehrlich durchs Leben geht. Nach der Schließung des Waisenhauses, erging es mir nicht so gut. Ich wurde in ein anderes Waisenhaus gebracht, indem hauptsächlich Jungs waren. Das Waisenhaus hatte keine Sponsoren mehr und es gab keine weibliche Aufsichtsperson. Ich bin von dort weggelaufen und zurück zu meiner Großmutter. Leider ist meine Großmutter bereits seit längerem krank. Dort war es wieder sehr schwierig für die Schulkosten aufzukommen und ich musste wieder Feuerholz verkaufen mit meinem Bruder zusammen. Deshalb kam ich bald daraufhin in ein anderes Waisenhaus, wo es mir erneut sehr schlecht ging. Die Leute waren sehr böse zu uns, dafür konnte ich aber in die Schule gehen. In der Schule musste ich einmal vorlesen und während dem Lesen dachte ich an meine verstorbenen Eltern und ich begann zu weinen. Ich habe mich absolut nicht mehr wohlgefühlt und manchmal haben mich die Mitschüler beschimpft und ausgelacht. Trotzdem war mir die Schule immer wichtig und ich habe alles gegeben um gute Schulnoten zu bekommen. Wenn ich groß bin, will ich Lehrerin werden und anderen Waisenkindern helfen. Diese Unterstützung die ich erfahren habe, möchte ich zurückgeben.

Ich bin sehr dankbar das Br. Josef, Fabian und Michaela mich nicht vergessen haben und sie mir ein schönes und sicheres zu Hause im Mutter-Kind-Haus geben. Nun muss sich leider noch mein Bruder irgendwie durchschlagen. Doch meine Großmutter kann es sich nicht ganz leisten, für meinen Bruder aufzukommen, welcher in der 8. Primarschule ist. Meine Großmutter ist eine arme Frau, seit mein Großvater gestorben ist. Mein Großvater fertigte Metallkisten an. Diese verkaufte er anschließend auf dem Markt, um einen Teil unsere Schulgebühren zu bezahlen, bevor wir zu Br. Josef kamen. Mein bisheriges Taschengeld sende ich nun zu meiner Großmutter damit sie es leichter hat über die Runden zu kommen.

Damit ich mich weiterhin auf die Schule konzentrieren kann, bin ich auf der Suche nach einem Paten/ einer Patin die mich unterstützen und helfen eine bessere Zukunft im Leben zu haben.

Ich verspreche, dass ich hart arbeiten werde, um meine Ziele zu erreichen. Ich möchte eine anständige Frau sein, die unabhängig ist und auf eigenen Beinen steht. Ich möchte auch in der Lage sein, den Hilfsbedürftigen in unserer Gesellschaft zu helfen. Ich brauche Ihrer Unterstützung für eine hoffungsvolle Zukunft. Mein Ziel ist es, mich um HIV/AIDS-Kranke zu kümmern und mich für sie einzusetzen. Ich möchte Menschen unterstützen die nicht für ihren Lebensunterhalt aufkommen können. Ich selbst möchte später auch nicht klauen müssen.

 

 Ich bete zu Gott das er mich unterstützt und möge auch er Ihnen Freude und Frieden geben. 

Im Moment geht es mir sehr gut, aber ich habe sehr viel Angst dass ich irgendwann keine Unterstützung mehr bekomme und ich die Schule nicht beenden kann.

Darum bin ich auf Ihrer Unterstützung angewiesen.

Vielen Dank dafür.

Eure Eunice